Ouverture zur Braut von Messina von Fr. v. Schiller op. 100, Fest-Ouverture mit Gesang über das Rheinweinlied op. 123, Ouverture zu Shakespeare’s Julius Cäsarop. 128, Ouverture zu Goethe’s Hermann und Dorothea op. 136. Klavierauszüge zu zwei und vier Händen. Herausgegeben von Armin Koch (= RSA VII, 1, 2)
Dieser Band der Neuen Ausgabe sämtlicher Werke Robert Schumanns umfaßt die Klavierauszüge jener vier Ouvertüren des Komponisten, die nicht in einem größeren Werkzusammenhang überliefert sind.Ouverture zur Braut von Messina von Fr. v. Schiller op. 100
Fest-Ouverture mit Gesang über das Rheinweinlied op. 123
Ouverture zu Shakespeare’s Julius Cäsar op. 128
Ouverture zu Goethe’s Hermann und Dorothea op. 136
Die Ouvertüren der Bühnenwerke Genoveva op. 81 und Manfred op. 115, die Schumann auch einzeln veröffentlichen ließ, sowie jene zu den Scenen aus Göthe’s Faust WoO 3 werden jeweils in ihrem Werkzusammenhang (RSA IV,1,1, IV,1,3, IV,2,3) ediert, der frühe Versuch von Ouverture und Chor (Anhang I9) sowie die Skizzen, die einer Sinfonia oder Ouvertüre zu einer geplanten OperHamlet zugeordnet werden (Anhang A2), ebenfalls in der Serie Bühnenwerke (RSA IV,1,2).
Die Reihenfolge im Band entspricht der Chronologie ihrer Veröffentlichung im Druck. Die Orchesterfassungen der Ouvertüren sind in einem separaten Band (RSA I,3) veröffentlicht und ihre Quellen dort genauer dargestellt. Im vorliegenden Band sind sie in der Regel nicht im Detail beschrieben.
Die vier eigenständigen Ouvertüren Schumanns entstanden in relativ kurzer Zeit – sowohl was den jeweils einzelnen Kompositionsprozeß angeht als auch hinsichtlich der Folge der Kompositionen. Veröffentlicht wurden die Werke jedoch teilweise erst mit größerer Verzögerung, zu Lebzeiten nur in Form von Klavierauszügen oder überhaupt postum. Die Quellenlage der einzelnen Ouvertüren zeigt sich höchst unterschiedlich. Einige der handschriftlichen musikalischen Quellen, teilweise auch Autographe Schumanns, müssen als verschollen gelten.
Für die der Entstehung nach ersten zwei der hier vorgelegten Ouvertüren fertigte Schumann noch nur jeweils den Klavierauszug zu zwei Händen an. Den zu vier Händen ließ er im Falle der Ouverture zu Schillers Braut von Messina durch den vom Verlag beauftragten Heinrich Enke erstellen, im Falle der Ouverture zu Shakespeares Julius Cäsar durch seinen Schwager Woldemar Bargiel. Zumindest bei Enkes Klavierauszug fand er jedoch nach eigener Aussage sehr viel zu korrigieren – bedauerlicherweise lassen sich Einzelheiten nicht mehr nachvollziehen, da das entsprechende Manuskript verschollen ist. Wie umfangreich seine Revision von Bargiels Klavierauszug ausfiel, ist durch den gleichen Umstand unbekannt. Die Tatsache, daß der Komponist für dieRheinweinlied- Ouvertüre und die Ouverture zu Hermann und Dorothea alle Klavierauszüge selbst anfertigte, scheint jedoch dafür zu sprechen, daß Schumann mit den Ergebnissen der Bearbeitung durch andere bzw. mit dem Aufwand seiner dafür nötigen Revision nicht zufrieden war.
Die Quellenlage für die Klavierauszüge der Ouvertüren zeigt sich wie auch schon die der Orchesterfassungen höchst unterschiedlich. Einige der handschriftlichen Quellen, vor allem die Druckvorlagen zu op. 128, müssen als verschollen gelten.
Da die Klavierauszüge grundsätzlich dem häuslichen Musizieren zugedacht waren – lediglich bei Werken mit Vokalbesetzung wie der Rheinweinlied-Ouvertüre bieten die Klavierauszüge die Verwendungsmöglichkeit für Proben –, verwundert es nicht, daß die Rezeptionsgeschichte im einzelnen im dunkeln liegt und nur wenige Dokumente dazu vorliegen.
Der Akkoladenumbruch der Klavierauszüge im Band folgt dem der jeweiligen Partitur im Gesamtausgabenband RSA I/3, die Arrangements zu zwei und vier Händen sind dabei akkoladenweise untereinander abgedruckt. Dadurch wird ein Vergleich untereinander und mit der Orchesterfassung erleichtert.